Psyche und Ernährung

Macht Schoggi glücklich? Antworten auf diese und andere Fragen rund ums Thema «Ernährung und Psyche» erhielten die über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Hohenegg-Gespräch am 26. März 2024 in Zürich im Museum für Gestaltung Zürich. Die beiden namhaften Experten Undine Lang und Gregor Hasler diskutierten mit der interessierten Zuhörerschaft, wie wir durch unsere täglichen Entscheidungen, was und wie wir essen und trinken, seelisch im Gleichgewicht bleiben können. Immer mehr Erfahrungsberichte und Studien belegen: Die Art und Weise, wie wir uns ernähren, hat einen massgebenden Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere psychische Gesundheit. Das Gespräch befasste sich mit der spannenden Verbindung zwischen Darm und Hirn und vermittelte praktische Einblicke und Tipps.

Themen des Gesprächs waren:

  • Wie kann Achtsamkeit zu einer besseren Ernährung beitragen?
  • Welche Beziehungen gibt es zwischen Ernährung und Stress?
  • Was sind die Ursachen von emotionalem Essen?
  • Wie beeinflussen Darm und Darmbakterien unser Befinden?
  • Welche Nahrung tut unserer Seele besonders gut?
  • Was sind die neusten Erkenntnisse aus der Ernährungspsychiatrie?

Hier fünf Kernpunkte:

  1. Ein gesundes Mikrobiom im Darm sei essentiell für das psychische Wohlbefinden.
  2. Die Verbindung zwischen Darm und Hirn, insbesondere durch den Vagus-Nerv, spiele eine zentrale Rolle bei der Entstehung von psychischen und neurologischen Erkrankungen.
  3. Ernährungsumstellungen, z.B. auf die kohlenhydratarme Ernährung sowie Präbiotika und Antioxidantien beeinflussen die Darm-Hirn-Achse positiv und   können somit die psychische sowie die körperliche Gesundheit stärken.
  4. Es gäbe jedoch keine Einheitslösungen für alle. Auch mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln allein sei es nicht getan. Generell wirken sich wenig verarbeitete Lebensmittel positiv auf das seelische Gleichgewicht aus.
  5. Ungleichgewichte im Darm-Mikrobiom können zu einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen führen, darunter zu Depressionen. Eine gesunde Ernährung könne hingegen einige psychische Erkrankungen verhindern oder sogar therapeutisch wirken.

Im Laufe der Diskussion wurde klar, dass auch Achtsamkeit zu einer besseren Ernährung beitragen könne. Nicht zu unterschätzen seien schliesslich die positiven Auswirkungen von gemeinsamen Mahlzeiten für das seelische Wohlbefinden.

Prof. Dr. med. Undine Lang ist Direktorin der Klinik für Erwachsene und der Privatklinik an den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel.

Gregor Hasler ist renommierter Psychiater, Psychotherapeut und Neurowissenschaftler sowie Stiftungsratsmitglied der Stiftung Hohenegg.